Projekt
Das Projekt FoodAuthent
Produktauthentizität bei Lebensmitteln – Entwicklung eines Systems zur Sammlung, Analyse und Verwertung von Produktauthentizitätsdaten im Lebensmittelbereich
Das Forschungsprojekt FoodAuthent schafft Rahmenbedingungen und Anreize, Fingerprinting-Verfahren routinemäßig einzusetzen. Diese dienen dazu, die Echtheit von Lebensmitteln zu dokumentieren und nachzuweisen.
Das geplante System soll es ermöglichen, chemische „Fingerabdrücke“ von Lebensmitteln zu sammeln, zu analysieren und zu verwerten und so den Nachweis der Authentizität von Lebensmitteln zu erbringen. Dazu werden kooperativ nutzbare, cloud-basierte Lebensmittel-Fingerprinting-Datenbanken aufgebaut und mit open-source Datenanalyseverfahren und chargengenauen Produktinformation verknüpft.
Was ist FoodAuthent?
-
Anwendung
- Authentifizierung von Lebensmitteln ermöglichen
- Qualitätssicherung verbessern
- Transparenz steigern
-
Standardisierte Fingerprinting Analysen
- Datenstandards
- Prozessstandards
- Open Source Datenanalysesoftware
- Spektroskopische Analysemethoden
-
Datenbasis
- Roh-/ Messdaten
- Klassifikationsmodelle
- Metadaten
-
Cloud Computing
- Electronic Product Code Information Services (EPCIS)
- Global Data Synchronization Network (GDSN)
- Discovery Services
Ziele
- Einsatz von „Fingerprinting“-Analyseverfahren im Lebensmittelsektor: Schaffung von Grundlagen und Anreizen für den routinemäßigen Einsatz
- Nachweis der Echtheit von Lebensmitteln ermöglichen: Nutzung analytischer Fingerabdrücke zum Nachweis der regionalen Herkunft (FoodRegio-Detect) und Abwesenheit von Verfälschungen (FoodFraud-Detect)
- Analytik verbessern: Direkte Schnelltests für die chemische Analyse und Bewertung ausgewählter Lebensmittelgruppen (Hartkäse, Saatenöle und Spirituosen)
WeiterlesenÜberDas Projekt FoodAuthent »
FoodAuthent – Partner und Beirat
Die Projektpartner kommen aus den Bereichen Lebensmittelanalytik, Lebensmittelhandel, Softwareentwicklung, Datamining und Standardisierung.
Partner des Verbundprojekts sind GS1 Germany GmbH (Projektkoordination), benelog GmbH & Co. KG, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Eurofins Analytik GmbH, Lablicate GmbH sowie der Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft der Universität Konstanz.
Benelog GmbH & Co. KG
Der IT Integrations-Dienstleister verfügt über ein umfassendes und praxiserprobtes Know-How in den Bereichen hochkomplexer, skalierbarer, cloud-basierter Systeme und BigData-Processing. Die Benelog GmbH & Co. KG ist u.a. an der Konzeption, Realisierung und Betrieb der GS1 EPCIS 1.1 und fTRACE Implementierung beteiligt und wird für die Referenz-Implementierung zur Bereitstellung der gewonnenen Analyse-Daten insbesondere ihre Erfahrungen zu NoSQL-/Schemaless-Datenbanken und zum EPCIS 1.1 Standard einbringen.
Bundesinstitut für Risikobewertung
Risiken erkennen - Gesundheit schützen“ - so hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seine Arbeit für den gesundheitlichen Verbraucherschutz überschrieben. Das Institut wurde im November 2002 errichtet und ist die wissenschaftliche Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland, die Gutachten und Stellungnahmen zu Fragen der Lebens- und Futtermittelsicherheit sowie zur Sicherheit von Chemikalien und Produkten erarbeitet. Das BfR gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). In seiner wissenschaftlichen Bewertung und Forschung ist es unabhängig.
Eurofins Analytik GmbH
Die Eurofins Analytik GmbH ist Teil der global agierenden Eurofins-Gruppe und bietet chemische und biologische Analysen sowie fachkundige Beratung für Lebensmittel, Futtermittel, Non-Food-Produkte und Heimtiernahrung. Eurofins entwickelt seit mehreren Jahren Verfahren zur Authentifizierung von Lebensmitteln mittels 1H-NMR, u. a. für Kaffee, Tee, Olivenöl und Fischöl.
GS1 Germany GmbH
Die Standardisierungsorganisation bringt insbesondere ihre Expertise und Lösungen aus den Bereichen Rückverfolgbarkeit und Datenübermittlung ein: Mit F-Trace bietet die 100prozentige Tochtergesellschaft F-Trace GmbH eine neutrale Plattform zur chargengenauen Rückverfolgbarkeit von Produkten, die für eine transparente und sichere Wertschöpfungskette sorgt. Bestandteil ist unter anderem das Datenaustauschformat EPCIS, mit dem Unternehmen Objekte entlang der Wertschöpfungskette verfolgen und Ereignisse kommunizieren können.
Lablicate GmbH
Die Lablicate GmbH realisiert für ihre Kunden, sowohl aus der Industrie als auch aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, innovative Softwarelösungen, die eine anwenderfreundliche und automatisierte Auswertung und Aufbereitung von Messdaten ermöglichen. Lablicate bietet u.a. mit „OpenChrom“ eine hersteller- und betriebssystemunabhängige Analysesoftware für verschiedene chromatographische und massenspektrometrische Anwendungsbereiche an, die zum einen im Rahmen von Kundenprojekten an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst und zum anderen als freie Open-Source-Version gepflegt und verfügbar gemacht wird.
Universität Konstanz
Der Lehrstuhl für Bioinformatik und Information Mining an der Universität Konstanz hat lange Erfahrung mit der Wissensextraktion aus großen, heterogenen Datenquellen. Damit trägt die Universität Konstanz wesentlich zur Datenauswertung bei, um die Frage nach Lebensmittelauthentizität beantworten zu können. Die verwendeten und entwickelten Methoden werden durch die Open-Source-Datenanalyseplattform KNIME leicht nutzbar gemacht.
Beiratsmitglieder
Dr. Thomas Kuballa, Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe
Prof. Dr. Franz Ulberth, Joint Research Centre
Prof. Dr. Christoph Steinbeck, Friedrich-Schiller-Universität
Standards – unverzichtbare Basis von FoodAuthent
Im Rahmen von FoodAuthent soll ein modulares, standardbasiertes System entwickelt werden:
- Kooperativ genutzte, cloud-basierte Lebensmittel-Fingerprinting-Datenbanken
- Offene, reproduzierbare Mustererkennungs- und Datenanalyseverfahren
- Schnittstellen zu IT-Systemen, die chargenbezogene Produktinformationen enthalten
Die Integration dieser Komponenten in auf Standards basierende IT-Lösungen ermöglicht es, das große Potential der Fingerprinting-Analytik für alle Beteiligten des Lebensmittelsektors nutzbar zu machen.
Die Grundlage dafür bilden standardisierte Datenaustauschformate, optimierte und vereinheitlichte Protokolle zur Probenanalyse sowie ein innovatives Systemkonzept. Die im Projekt geplanten Technologieentwicklungen sind daher nur durch eine Kooperation eines interdisziplinären Konsortiums aus privatwirtschaftlichen, behördlichen und universitären Einrichtungen realisierbar.
Schließlich werden auf diese Weise offene Ressourcen geschaffen, die dazu beitragen, dass analytische Fingerprinting-Verfahren zukünftig signifikant zur Sicherheit und Transparenz von Lebensmittelwarenströmen bis hin zum Verbraucher beitragen können.
WeiterlesenÜberStandards – unverzichtbare Basis von FoodAuthent »Förderung von FoodAuthent
Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.
Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre und endet im Dezember 2019.
WeiterlesenÜberFörderung von FoodAuthent »